TB 80: Schlechte Noten für deutsche Zoos
(vk) Anfang Juni veröffentlichten die Tierschutzorganisationen animal public e.V., Born Free Foundation und Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. in Brüssel einen Report über die mangelhafte Umsetzung der EU-Zoorichtlinie in Deutschland.
Dass der Verband Deutscher Zoodirektoren (VDZ) nun in einer Pressemitteilung die Studie anzweifelt, statt sich sachlich mit den Kritikpunkten auseinanderzusetzen, verwundert nicht wirklich.
Die mangelnde Bereitschaft des VDZ, sich mit den Untersuchungs-Ergebnissen zu beschäftigen, macht deutlich, wie wichtig es ist, dass die Zootierhaltung strenger reguliert und kontrolliert wird, meint nicht nur Laura Zimprich von animal public.
In der Europäischen Union müssen seit 2002 alle Zoos die Vorgaben der EU-Zoorichtlinie (Richtlinie 1999/22/EG) erfüllen. In den letzten vier Jahren hat das Tierschutznetzwerk ENDCAP im Rahmen einer großangelegten Studie (www.euzooinquiry.eu) in verschiedenen europäischen Mitgliedsstaaten untersucht, ob diese Richtlinie umgesetzt wird.
Auch in Deutschland wurden 25 zufällig ausgewählte Zoos mit insgesamt 1.974 Gehegen in Augenschein genommen. Rund die Hälfte der untersuchten Tiergehege sind nicht geeignet, die spezifischen Bedürfnisse der darin gehaltenen Tierart zu erfüllen. Sogar die vom BMVEL veröffentlichten Mindestvorgaben werden bei 31 Prozent der Gehege nicht eingehalten.
Schlecht schneiden die Zoos auch hinsichtlich ihres Beitrags zum Schutz bedrohter Arten und der Aufklärung der Öffentlichkeit ab. In den 25 untersuchten Zoos waren lediglich zwei Prozent der gezeigten Arten von der IUCN als „vom Aussterben bedroht“ gelistet. Zum Deutschen Report
Symbolbild Wilhelma: pixabay
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