TB 72: Zoo – Tiertötungszoo Magdeburg
Das Oberlandesgericht Naumburg hat das Urteil wegen der Tötung von drei Tigerbabys im Magdeburger Zoo bestätigt. Damit ist das Urteil gegen den Zoodirektor Kai Perret und seine drei Mitarbeiter wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz rechtskräftig. Der Zoo Magdeburg züchtet im Rahmen des „Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes“ Sibirische Tiger. Im Mai 2008 kamen drei Jungtiere zur Welt. Kurz nach der Geburt erhielten die gesunden Tigerwelpen die Todesspritze.
Einziger Grund: Ein Gentest hatte erwiesen, dass ihr Vater, der Tiger Taskan, kein reinrassiger Sibirischer Tiger ist, sondern unter seinen Vorfahren auch ein Sumatra-Tiger war. Der Zoo begründete die Tötung damit, dass die Tiere für die Erhaltungszucht wertlos gewesen seien und damit Platz blockiert hätten, der für reinerbige Tiere gebraucht werde.
Das Amtsgericht Magdeburg verurteilte die Angeklagten zu einer Bewährungsstrafe. In zweiter Instanz wurde der Strafausspruch leicht abgemildert. Die 6. Strafkammer war jedoch ebenso wie das Amtsgericht der Auffassung, dass es „keinen vernünftigen Tötungsgrund“ gegeben habe. Das OLG hat nun den Revisionsantrag des Zoodirektors und seiner drei Mitarbeiter abgewiesen. Damit ist das Urteil rechtskräftig. Der Tierschutzverein animal public begrüßt das Urteil als wegweisend. Laura Zimprich, Sprecherin des Vereins, erklärt: „Seit Jahren wird von den deutschen Zoos die Tötung überzähliger Jungtiere lautstark propagiert. Dieses Urteil macht nun deutlich, dass dieses Vorgehen rechtswidrig ist. Damit sind die Zoos gezwungen, ihre Zuchtpolitik grundlegend zu überdenken.“
Doch erneut soll der Zoodirektor Perret zusammen mit einigen Mitarbeitern, darunter dem ebenfalls schon mit Perret rechtskräftig verurteilten Zootierarzt G., für die Tötung von 27 Zebrafinken verantwortlich sein. Laut PETA werde dies aus der vom Zoo selbst geführten „Bestands-/Abgangsliste“ deutlich. Das Töten der gesunden Zebrafinken solle wieder einmal ohne vernünftigen Grund erfolgt sein. Denn die Tiere waren viel zu klein, um als „Futtermittel“ verwendet zu werden, wie Perret behauptete. Laut PETA vorliegenden Informationen mussten die Zebrafinken sterben, um Platz für die attraktiveren Goldamadinen (ebenfalls eine Finkenart) zu schaffen.
Symbolbild Zebrafinken: pixabay
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