TB 78: Winter – Zustände erbärmlich
(vk) Welche Bewegungsfreiheiten (Gehegegrößen) Säugetiere in deutschen Zoos mindestens haben müssen, wird derzeit noch über das völlig veraltete „Säugetiergutachten“ geregelt. Wie die Tierschutzorganisation EndZOO berichtet, werden diese Mindestanforderungen an die Gehegegrößen für Säugetiere in den kalten Wintermonaten jedoch in ganz Deutschland jährlich massiv unterschritten.
Der Grund: Über 70 Prozent aller in Zoos gehaltenen Säugetierformen benötigen Temperaturen von über 0 Grad Celsius, die ihnen nur die beheizten aber auch viel zu kleinen Innenhäuser bieten können.
Die Außenanlagen, meist 50 bis 90 Prozent größer als die Innenanlagen, sind für viele Tiere für ein halbes Jahr lang nur kurzzeitig oder gar nicht nutzbar. Das bedeutet eine massive und oft dauerhafte Einschränkung des angeborenen und natürlichen Bewegungsdranges (zum Beispiel Wanderverhaltens).
Aufgrund des erheblichen Bewegungsmangels zeigen viele Säugetierarten gerade in den kalten Monaten besonders oft und lang andauernde Verhaltensstörungen, die nachweislich mit Leiden einhergehen.
Symbolbild Giraffe: pixabay
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