TB 78 Zirkus: Circus Afrika – Weisheit vor Gericht
(vk) Während der umstrittene Circus Afrika in Chemnitz Premiere feierte, musste sich Zirkusdirektor Hardy Weisheit Ende Oktober im baden-württembergischen Kirchheim-Teck wegen Tierquälerei erneut vor Gericht verantworten (Az.: 1 Cs 172 Js 89630/2009, AK 128/11).
PeTA übt heftige Kritik an der Stadt Chemnitz für die Erteilung einer Gastspiel-Genehmigung, denn Circus Afrika, der seinen Namen immer wieder ändert, ist bundesweit für Vergehen und Verstöße gegen bestehende Gesetze und Tierschutzbestimmungen bekannt. PeTA hat auf ihrer Internetseite eine zehnseitige Sünden-Chronik veröffentlicht, die dutzende Einträge enthält und bis ins Jahr 1996 zurückreicht.
Die Organisation fordert aufgrund der zahlreichen Fälle von Tierquälerei ein Tierhaltungsverbot für Hardy Weisheit. Bei der Verhandlung ging es um die tierquälerische Haltung von Pferden bei einem Gastspiel im Oktober 2009. Damals sollen acht Pferde mangelhaft untergebracht worden sein: Jeweils zwei Pferde mussten sich eine deutlich zu kleine Box teilen. Die Tiere mussten, so der Anklagevorwurf der Staatsanwaltschaft Stuttgart, auf Asphalt und ohne Streu stehen, sie waren angebunden und hatten keine Möglichkeit, sich frei zu bewegen oder hinzulegen.
Weiter sei einer Zeugin aufgefallen, dass einige der Pferde unter Mauke gelitten hätten, einer bakteriellen Hautentzündung in der Fesselbeuge, die von Schmutz und Nässe herrühren könne. Doch nicht nur die Pferde seien ihrer Ansicht nach schlecht untergebracht gewesen. Auch die Elefanten und die Dromedare, um die es in dem Verfahren nicht geht, hätten sich in einem äußerst bedauernswerten Zustand befunden. Die Verhandlung wird fortgesetzt.
Symbolbild Pferd: pixabay
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