TB 78 Jagd: Gehen Jäger fahrlässig mit Waffenaufbewahrung um?
(vk) Seit den Amokläufen in Winnenden und Erfurt werden Waffenbesitzer offensichtlich stärker kontrolliert. 1,4 Millionen Menschen haben in Deutschland insgesamt 5,5 Millionen Schusswaffen. Dazu kommen Polizei, Zoll und Militär und eine sehr kleine Zahl von Menschen, die Schusswaffen zu ihrem eigenen Schutz tragen dürfen.
Die Waffenstatistik München besagt, dass allein in Bayern 288.000 Bürger 1,15 Millionen erlaubnispflichtige Schusswaffen besitzen. Im Freistaat ist die Dichte an Jägern und Schützenvereinen besonders hoch. Nur in Rheinland-Pfalz und im Saarland gibt es mehr Waffen pro Einwohner. Der illegale Waffenbesitz dürfte weitaus höher sein, so gaben Ende 2009 – mit Ablauf der Amnestie für die strafverfolgungsfreie Rückgabe nicht registrierter Waffen – allein in Essen 1.000 Bürger Waffen bei der Polizei ab.
Insbesondere in Berlin standen Ende Januar Jäger und Sportschützen im Visier der Waffenbehörde und wurden unangemeldet kontrolliert. Bei den 55 untersuchten Fällen gab es in jedem vierten Fall Beanstandungen. So wurden zum Beispiel Waffe und Munition gemeinsam gelagert, Schlüssel zu den Waffenschränken oder Waffen und/oder Munition lagen offen herum.
Im Jahr 2009 war das Waffenrecht verschärft worden. Wer eine Waffe registrieren lassen möchte, muss nachweisen, dass er sie zu Hause ordnungsgemäß aufbewahren kann. Seit dem 1. Januar gibt es darüber hinaus ein zentrales Waffenregister nach einer EU-Richtlinie, die nach dem Amoklauf von Winnenden vorzeitig umgesetzt wurde. Einige Bundesländer diskutieren zurzeit die Erhebung einer Waffensteuer. Quellen: Deutschlandradio vom 28. Januar, WAZ vom 27. Januar und Main-Netz vom 26. Januar.
Symbolbild Kleines Mädchen mit Gewehr und Hund: pixabay
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