TB 78: Jäger drücken sich vor Verantwortung
(vk) Der Kreisjägerverein Hubertus e.V. existiert seit dem 21. Dezember 2012 nicht mehr – das Amtsgericht Heilbronn hat das Insolvenzverfahren eröffnet. Damit die Jägerinnen und Jäger aus dem bisherigen Verein nicht „ohne Bindung an den Landesjagdverband bleiben und weiterhin eine jagdliche Heimat haben“ hat sich bereits am 17. September 2012 die Jägervereinigung Ludwigsburg e.V. gegründet.
Bei der ersten Mitgliederversammlung am 15. März 2013 werden „Neuwahlen“ durchgeführt, die Webseite bleibt unter www.kjv-lb.de bestehen. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, dass zwischen beiden Vereinen keinerlei rechtliche Verbindungen bestehen und auch keinerlei Haftung begründet werden könne. Ehemaligen Mitgliedern wird geraten, sich schnell anzumelden, damit der Schutz der Gruppenversicherung und Vergünstigungen des LJV wie Rabatte beim Autokauf, Eintritte bei Messen und so weiter nicht wegfielen, allerdings gewähre kulanterWeise die Gothaer-Versicherung noch Versicherungsschutz bis zum Ende des Jagdjahres am 31. März 2013.
Wieso hört ein Jägerverein auf, um einen neuen zu gründen?
Jahrzehntelang ballerten die Mitglieder in ihrem Übungsstand herum; so landeten bleihaltige Geschosse auf den benachbarten Feldern. Das Landratsamt Ludwigsburg forderte eine Sanierung des Schießstandes, weil das in der Munition enthaltene Antimon höchste Gefahr für das Grundwasser darstellt.
Landratsamt und Regierungspräsidium Stuttgart haben den Sofortvollzug angeordnet. Die Sanierung kostet 1,1 Millionen Euro. Die Hälfte müssten die Vereinigung und der örtliche Schützenverein tragen, diese 275.000 Euro wollen die 620 Mitglieder allerdings nicht aufbringen – keine 450 Euro wäre es für jeden. Auch eine Schadstoffumlage „wollen“ die Jäger nicht zahlen.
Da sieht man mal, wie ernst es Jägern mit der „Liebe zur Natur“ ist und dass sie sich absolut fälschlich als „Umweltschützer“ bezeichnen. Quellen: Stuttgarter Zeitung vom 20. November 2012, kjv-lb.de
Symbolbild Schießstand: pixabay
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